
75 Jahre Bulli – Jubiläum einer Ikone
Er hat Familien und Handwerker mobil gemacht und den Hippies ein eigenes Mobil beschert: Der VW Bus wird dieses Jahr 75. Wir schauen auf seine Anfänge zurück und werfen einen Blick auf die Gegenwart.
VW Importeur skizzierte Ur-Bus
Am Anfang stand ein einfacher Plattenwagen: Mitarbeiter in Wolfsburg hatten einen solchen auf Basis eines VW Käfers zusammengebaut, um ihn für schwere Transporte im Werk einzusetzen. Ben Pon, der niederländische Volkswagen Importeur, sah den Wagen 1947 bei einem Werksbesuch, fertigte daraufhin eine Skizze für ein einfaches Transportfahrzeug an, et voilà: Geboren war der VW Bus.
Gleicher Motor wie Käfer
Zu Beginn wurden Bulli und Käfer im selben Werk in Wolfsburg produziert, mit identischen Motoren und gleicher Schaltung. Bereits nach vier Jahren waren 100 000 Exemplare verkauft, der Platz in Wolfsburg wurde zu knapp. Volkswagen eröffnete deshalb 1956 in Hannover eine eigene Fabrik für den Bus – wo VW Nutzfahrzeuge bis heute seinen Hauptsitz hat.
Sieben Generationen in 75 Jahren
1949 feierte der Typ 2 T1 Transporter, so der offizielle Name, Weltpremiere auf der IAA. Am 8. März 1950 lief der erste Bus vom Band. In 75 Jahren wurden über alle Generationen mehr als 13 Millionen Exemplare gebaut.
Von 25 PS auf 340 PS
Beim Produktionsstart lieferte der Heckmotor im T1 lediglich 25 PS, die Höchstgeschwindigkeit lag bei 104 km/h. Diese Leistung hat sich inzwischen mehr als verzehnfacht: Im aktuell stärksten Bulli, dem ID. Buzz GTX, kommen zwei Elektromotoren mit insgesamt 250 kW (340 PS) zum Einsatz.
Moderne Bus-Familie
2025 ist die Modell-Vielfalt grösser denn je: Der New Transporter und der New Caravelle bilden den pragmatischen Einstieg in die Buswelt, während der Multivan und der California alle Komfortansprüche erfüllen. Der ID. Buzz transferiert den VW Bus schliesslich in das vollelektrische Zeitalter – wobei es auch die anderen Ausführungen inzwischen mit elektrischem oder Plug-in- Hybrid-Antrieb gibt.
Einer für alles
Bereits in der ersten Generation war der VW Bus in unzähligen Ausführungen erhältlich: als Pritschenwagen, als bis zu neunplätziger Kombi, als Kastenwagen und sogar in einer Camping-Ausführung. Mit dem Samba gab es ab 1951 auch ein luxuriöses Sondermodell mit 23 Fenstern, einem Faltschiebedach, Chrom-Verzierungen und Zweifarb- Lackierung – gut erhaltene Samba-Modelle gehören heute zu den teuersten Volkswagen Oldtimern überhaupt.
Ikonisches Design
Die V-Falte auf der Front, die runden Scheinwerfer, das riesige VW Logo und die zweigeteilten Scheiben machten den T1 unverwechselbar. Später wurde er kantiger, verlor aber nie seinen Charme. Und der ID. Buzz lässt viele Design-Elemente des Ur-Bulli wieder aufleben.
Ein Kultauto, viele (Spitz-)Namen
In den USA und Frankreich nennen sie ihn Microbus, in Portugal Pão de Forma (Kastenbrot), in Südafrika Volksie Bus. Im deutschsprachigen Volksmund ist er einfach der Bulli – wobei nicht eindeutig geklärt ist, ob der Name als Abkürzung für «Bus und Lieferwagen» steht oder sich auf seine bullige Form bezieht.
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